Abteilung Griechichische, Etruskische und Römische Altertümer

Besuch im Louvre Ab 43,00 € Mehr Infos

Die in der Abteilung für Griechische, Etruskische und Römische Altertümer ausgestellten Stücke, bilden eine Sammlung archäologischer Objekte, die in ihrer Bedeutung Kunstwerken gleichkommen. Einige der Skulpturen könnte man als eine Art Kopien bezeichnen, da die Römer sich in ihrer Ästhetik und Ausstattung sehr von der antiken griechischen Kunst inspirieren ließen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie einige sehr ähnliche Werke sehen werden.

Entstehungsgeschichte einer einzigartigen Sammlung

Die königlichen Sammlungen, die während der Französischen Revolution beschlagnahmt wurden, bilden die Grundlage der Sammlung. Von 1973 an bis heute wurde sie durch den Ankauf weiterer archäologischer Sammlungen bereichert und vergrößert. Anfangs bestand die Sammlung hauptsächlich aus Marmorplastiken. Die Venus von Milo kam im Jahre 1821 in den Besitz der Sammlung. Nike von Samothrake hingegen - sie wurde im Jahre 1863 entdeckt - nahm ihren Platz von 1884 an hoch oben im Daru-Treppenhaus des Louvre ein. Es hätte kein besserer Platz für sie gefunden werden können. Sie empfängt die Besucher und blendet sie mit ihrer triumphierenden Silhouette - dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass man ihre wahre Größe erst erkennt, wenn man bereits oben auf den Treppenstufen steht. Im 20. Jahrhundert wurde die Sammlung nochmals reorganisiert. Sie ist jetzt thematisch und chronologisch angeordnet. Die Griechischen Werke wurden von den Römischen Werken getrennt. Die Marmorplastiken wurden sowohl um Bronzen ergänzt als auch um Fresken und Werke römischer Silberschmiedekunst.

Besuch der Sammlungen

Die Sammlungen der Griechischen, Etruskischen und Römischen Altertümer befinden sich im Erdgeschoss (Ebene 0) des Denon-Flügels, sowie in einem Abschnitt des Sully-Flügels. Ein weiterer Teil der Sammlung ist im Hochparterre (Ebene 1) des Denon-Flügels zu besichtigen. Zwei Partien können unterschieden werden - eine, die sich den Griechischen Altertümern widmet und die andere, die Etruskische und Römische Altertümer präsentiert.

Die sehr oft gesuchte Skulptur der armlosen Göttin Aphrodite, besser bekannt als Venus von Milo, befindet sich in der Mitte von Saal 16.

5 Meisterwerke - näher betrachtet

Venus von Milo

Von der Existenz der Venus von Milo erfuhr man erst 1820, als sie auf der Insel Milos entdeckt wurde, einer Kykladeninsel in Griechenland. Ludwig XVIII. erhielt sie als Geschenk vom Marquis de Rivière und stiftete sie im Jahre 1821 dem Louvre. Ihre Arme wurden zwar niemals mehr gefunden, aber wer weiß, ob die Skulptur mit ihnen genauso viel Erfolg gehabt hätte ? Anhand von Befestigungsspuren kann man erkennen, dass sie früher mit Schmuck verziert war und man nimmt ebenfalls an, dass sie ursprünglich farbig war.

Wo zu finden : Sully-Flügel, Saal 16

Nike von Samothrake (La Victoire de Samothrace)

Die Göttin Nike ist die Personifizierung des Sieges. Bevor ihr Name eine bekannte Sportartikelmarke inspirierte, wurde sie in der Antike als Symbol des Sieges bei kriegerischen Auseinandersetzungen dargestellt. Eine Siegesgöttin, die nach den Schlachten vom Himmel herabsteigt, um die Sieger zu ehren. Das ausgestellte Fragment entbehrt sowohl des Kopfes als auch seiner Arme, was die Göttin jedoch keineswegs ihrer majestätischen Anmut beraubt. Der Sockel der Skulptur stellt den Bug eines Kriegsschiffes dar, während die Göttin von feiner Leinwand umhüllt wird, die die Dynamik des ganzen Ensembles besonders hervorhebt.

Wo zu finden : Denon-Flügel, Daru-Treppenhaus - auch Samothrake-Treppe genannt

Sarkophag der Eheleute (Le sarcophage des époux)

Diese Bestattungsurne wurde von Napoléon III. im Jahre 1861 erworben. Die Zeit ihrer Entstehung wird auf 520 bis 510 v. Chr. geschätzt - eine Epoche, in der die Stadt Caere (heute Cerveteri/Italien) besonders berühmt für ihre Terrakottaskulpturen war. Ein sowohl künstlerisches wie auch romantisches Zeugnis der etruskischen Zivilisation. Die beiden Eheleute liegen nebeneinander halb ausgestreckt wie zu einem Festmahl. Die Haltung ihrer Hände erinnert jedoch an Bestattungsriten aus jener Epoche.

Wo zu finden : Denon-Flügel, Saal 18

Mosaik des Triumphs von Neptun und Amphitrite (La Mosaïque du triomphe de Neptune et Amphitrite)

Als Gott des Meeres und der Ozeane wird Neptun auf diesem Mosaik triumphierend auf einem Streitwagen dargestellt. Er wird von seiner Ehefrau Amphitrite begleitet. Die Eheleute sind von Amoretten umgeben, die sie in Gesellschaft von Meerestieren begleiten. Diese luxuriöse und monumentale (8,36 x 7,14 Meter) Darstellung befand sich ursprünglich auf dem Boden einer nordafrikanischen Villa. Das Mosaik wurde in Constantine in Algerien entdeckt und wird auf die Zeit des 4. Jahrhunderts nach Chr. datiert.

Wo zu finden : Denon-Flügel, Saal 30

Herakles Farnese (Héraclès au repos - Der ausruhende Herakles)

Herakles ist der griechische Name des Halbgottes Herkules. Traditionellerweise wird der Sohn des Zeus mit Keule und Löwenfell dargestellt. Er ist für seine Kraft berühmt, die ihm auch ermöglichte, die 12 Herkules-Aufgaben zu lösen. Die Herkules-Statue im Louvre ist unter dem Titel „Héraclès au repos" (Der ausruhende Herakles oder Herakles Farnese) bekannt und ist 42,5 cm hoch. Sie wurde den Sammlungen des Louvre im Jahre 1870 hinzugefügt. Ihr Ursprung ist nicht genau bekannt. Sie wird oft ins 3. Jahrhundert vor Chr. datiert, aber es könnte auch eine römische Kopie sein, die erst vierhundert Jahre später angefertigt wurde.

Wenn man von der in Anspruch genommenen Fläche der Griechischen, Etruskischen und Römischen Altertümer ausgeht, ist diese Abteilung nicht die größte des Museums. Dennoch könnte es die Abteilung sein, mit der Sie Ihren Besuch im Louvre beginnen, denn die Darstellungen dieser Epochen wurden in europäischen Werken kommender Zeiten vielfach wieder aufgegriffen. Besonders während der Renaissance brachte die Wiederentdeckung der Antike immer wieder Gemälde hervor, deren Personendarstellungen direkt von griechischen und römischen Faltenwürfen inspiriert waren. Ludwig XIV. selbst liebte es mit Herkules verglichen zu werden.

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